The Appaloosa Horse
Die Färbung des Appaloosas mag es bei mehreren Pferderassen geben. Aber nur eine Appaloosa mit Nordamerikanischen Papieren ist ein echter Appy.
Ein Pferd mit besonderer Fellfarbe oder eben in "uni"
Jeder, der mit echten Appys zu tun hat, wird seine eigene Meinung über diese Pferde haben. Man kann ihn verehren, mögen, als das absolute Nonplusultra des Western- oder Indianerpferdes sehen oder ihn eben verabscheuen. Gott sei Dank sind Geschmäcker verschieden und jene, die auf das Arabische Vollblut abfahren, werden wohl mit einem wohlproportionierten Appy nicht viel anfangen können und jene Reiter, die unter einem Pferd ein rahmiges Warmblut verstehen mit herausragendem Gangvermögen, werden bei einem bunten Indianerpferd wohl auch eher lächeln. Genauso ist das mit Hafibegeisterten oder Norikerliebhabern (bei denen es die Appyfarbe wohl auch gibt), wie bei allen anderen Rassen. Das ist richtig und in Ordnung und selbst bei den Appyverfechtern gibt es Unterschiede in den Geschmäckern. Die einen stehen mehr auf den Warmbluttyp, die anderen auf den Quarterhorsetyp, wie es auch den Arabertyp gibt. Wie für den einzelnen jetzt ein harmonisch "zusammengebauter" Appy aussieht, ist unterschiedlich. Im Allgemeinen ist aber der Appy eine Farbzüchtung, wobei wir der Meinung sind, dass auch non charactaristic Appaloosas, also ein Appy ohne bunte Fellfarbe, durchaus seine Berechtigung hat, wenn es ein Pferd mit harmonischem Körperbau und starken Fundament ist.
Westernpferde sind eigentlich in ihrem Ursprung Arbeitspferde und wenn man so beobachtet, sind die meisten Arbeitspferderassen kleiner, gedrungen, mit starker Hinterhand, flachen Gängen, kurzen Fesseln und relativen Gangvermögen. Es ist nicht wichtig, ob das Pferd einen schicken raumgreifenden Trab hat, wenn man es für die Rinderarbeit benötigt. Da sind solche Gänge, die mehr fürs Auge gedacht sind, eher hinderlich. Auch von einem Haflinger erwarteten man starke Nerven, gute Trittsicherheit und viel Kraft, wenn man mit ihm zum Holzrücken in den Wald geht, wofür der Hafi unter anderem eigentlich gezüchtet wurde.
Von welchen Pferden der Appaloosa jetzt genau abstammt und wie er nach Amerika kam, darüber gibt er verschiedenen Ansichten und Berichte. Irgendwann haben sich wohl zwei Pferde mit dem wichtigen LP Gen gepaart und heraus kam ein buntes Fohlen. Vielleicht gab es sogar schon mehrere Pferde, die diese Tüpfelung hatten oder das LP Gen trugen. Davon wusste man damals ja noch nichts, den Genanalysen sind eine Sache der Neuzeit. Es ist anzunehmen, da dort und da mal ein Pferd von seltsamer Farbe auftauchte und nach dem damaligen Wissensstand nahm man vermutlich zwei getupfte Pferde und verpaarte sie miteinander, um ein getupftes Fohlen zu erhalten. Die Nez Perce Indianer (lebten in der Palouse Prärie in Idaho - demzufolge: Appaloosa) waren vermutlich jene, die "Pferdezucht" so wie wir sie heute verstehen, betrieben und die bunte Fellfarbe am Leben erhielten. Allerdings starben viele Appaloosapferde 1877 bei der legendären Flucht der Indianer vor dem weißen Mann. Mit den paar wenigen, die übrig blieben, erhielt man jedoch die Gene, somit auch die Rasse. Heute ist der Appaloosa, neben dem Quarterhorse und dem Painthorse eines der beliebtesten Westernpferdrassen.
Beschreibung
Charakteristisch für den Appy ist meist die gepunktete Fellfarbe, die Tigerfärbung. Das Pferd ist weiß und hat schwarze oder braune Tupfen über den gesamten Körper verteilt. Sehr viele Appys besitzen diese Fellfarbe, aber die Verteilung der Farbe wird umso schöner, je farbiger sie wird. So gibt es brauen Pferde mit getupfter Decke, schwarze Pferde mit weißer Marmorierung, stichelhaarige Pferde mit Tupfen und einfarbigen Köpfen. Es gibt auch einfarbige Appaloosa, die durchaus auch eingetragen werden, aber eben als "Non charactaristic" gelten. Es ist durchaus erlaubt, einen Appaloosa mit einem Quarterhorse zu kreuzen, wie auch mit einem Araber (nur zu 25%), wie auch mit einem Englischen Vollblut (auch zu 25%). Inzucht ist gerade in den USA ein großes Thema, wobei die Amerikaner manchmal regelrechte Inzuchtverfechter sind. Richtig gute Pferde tauchen in manchen Ahnentafeln x-Mal auf und beweisen in Amerika eine richtig gute Nachzucht mit top Qualität. Es war schon damals den Amis schwer begreiflich zu machen, dass man durch dauerhafte Inzucht nichts verbessert, sondern eher sehr einseitig vor sich hin züchtet. Auch von geringem genetischen Potential wollte man nichts wissen, oder sagen wir ... wenig. Nur durch Inzucht erreiche man sein Ziel. Diese Ansichten, die sich hartnäckig in der Tierzucht halten, haben vor dem Appaloosa nicht halt gemacht, allerdings ist die Rasse weit nicht so schwer von Inzucht betroffen, wie das Quarterhorse. Jeder mag dazu seine eigene Meinung haben, nachdem die Natur aber von sich aus Inzucht eigentlich vermeidet, ist die Anpaarung von Tieren, die weiter oder auch enger miteinander verwandt sich, eigentlich ein "no go". Die Nachzucht verarmt genetisch und die Gefahr, das solche Tiere an irgendwelchen Defekten erkranken, die man auch durch Genchecks nicht ausfindig machen kann, ist hoch. Je höher die genetische Population überhaupt, desto besser ist das einzelne Individuum gerüstet.
Die Wikipedia schreibt über Inzucht folgendes:
Inzucht führt dazu, dass immer mehr Genloci bzw. Allele homozygot (reinerbig) werden, also in beiden Chromosomensätzen gleich vorhanden sind. Gemäß den mendelschen Regeln erscheinen durch Inzucht insbesondere auch rezessive Gene des Genotyps im Phänotyp. Folge der Inzucht ist damit die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit des homozygoten Auftretens von Extremen in beiden Richtungen, also sowohl möglicher krankhafter als auch besonders leistungsfähiger Genkombinationen.
Züchter können nicht selten beobachten, dass im genetischen Sinne reinerbige Lebewesen geringere Vitalität und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aufweisen, da die genetische Information in beiden Chromosomensätzen gleich ist und dadurch weniger unterschiedliche Gene vorhanden sind (Inzuchtdepression). Andererseits besteht Züchtung gerade darin, die positive Seite von Inzucht zu nutzen, indem gezielte Inzucht mit Selektion der geeigneten Typen verbunden wird.
Bein der Inzucht kann man somit nie wissen, was sich jetzt im positiven Sinn weitervererbt und was im negativen Sinn. Theoretisch könnte man einen positiven Aspekt erkennen, neben einem negativen, der sich vielleicht unschön bemerkbar macht. Unsere Meinung ist, sich mit der Zielsetzung Zeit zu lassen und eher auf hohe Vitalität und Gesundheit zu achten, als auf einen Phänotyp, der möglichst schnell erreicht werden soll.
Der Appaloosa ist ein Pferd von einer Größe zwischen 145 cm und 165 cm. Wir bevorzugen Größen zwischen 150 cm und 160 cm. Das Pferd soll kompakt erscheinen, ein starkes Fundament haben, eine gut gewinkelte Hinterhand besitzen, die ihm ein gutes Untertreten und tragen des eigenen Körper ermöglicht. Der Rücken soll nicht übermäßig lang, aber auch nicht all zu kurz sein, damit das Pferd seine Athletik nicht verliert. Das Pferd sollte mehr Hinterhand besitzen, als Front. Ein Pferd mit schwerer Front und leichter Hinterhand wird vermutlich immer sehr frontlastig sein, da sein Gewicht verkehrt verteilt ist. Zudem sollten der höchste Punkt des Widerristes und jeder der Kruppe auf gleicher Höhe sein, damit sich das Pferd im guten Gleichgewicht befindet. Hat das Pferd jetzt auch noch eine schöne Mähne und einen halbwegs annehmbaren Schweif bei hübscher Farbe (inkl. der fünf Appaloosamerkmale) hat man eigentlich schon den perfekten Appaloosa. Ist er auch noch gut ausgebildet und willig ... es gibt nichts Schöneres.
Die fünf Appaloosamerkmale sind: Das gesprenkelte Maul (Krötenmaul), die gesprenkelten Geschlechtsmerkmale, das Menschenauge (weiße Umrandung im Auge des Pferdes), längsgestreifte Hufe und die getupfte Fellfarbe.
Als Foundationappaloosa bezeichnet man ein Appaloosapferd, das zu 75% reines Appaloosablut besitzt oder mindestens einmal mütterlicher oder einmal väterlicherseits auf einen Foundationappaloosa der ApHC zurückgeht. Zu erkennen ist das an der von der ApHC (Amerikanischer Appaloosa Club) vergebenen F-Nummer im Pedigree des Pferdes.
Appaloosapferde, die nicht beim ApHC eingetragen sind und auch kein ApHC Pedigree besitzen, sind eben keine echten Appaloosas, sondern Züchtungen über andere Verbände oder irgendwelche Einkreuzungen. Nur weil ein Pferd getupft ist, ist es noch lange kein Appaloosa.
Unsere Zucht
Wir sind ja nun wirklich sehr, sehr kleine Züchter und haben ein bis zwei Fohlen im Jahr. Um viele Pferde zu züchten, braucht mal viel Platz, Zeit und auch Moneten. Ein perfektes Fohlen zu züchten, ist schwer und jeder Züchter ist froh, wenn er ein gesundes Fohlen bekommt. Bitte keine Komplikationen bei der Mutterstute und hinterher beim Fohlen. Das Worst Case Szenario wäre, wenn die Stute vor, während oder kurz nach der Geburt stirbt oder ein totes oder noch lebendes Fohlen zur Welt bringt, das dann ein paar Tage später verstirbt. Der Horror für jede Zucht und ich weiß, wie das aussieht, weil ich es schon miterlebt habe. Also, bevor man an ein "perfektes" Fohlen denkt, sollte man an ein "gesundes" Fohlen denken und eine Mama, die fit ist und ihr Fohlen auch großziehen kann. Zucht ist kein billiges Vergnügen. Appaloosas sind keine wirklich billigen Pferde, zwar auch nicht die teuersten, aber sie bewegen sich im guten Mittelklassefeld. Der Decksprung eines Hengstes kostet, egal, ob es sich um einen Natursprung oder um eine Besamung handelt. Die tierärztliche Betreuung der Mutterstute ist nicht umsonst, die Fütterung ebensowenig, die Wartezeit bis zur Geburt kostet Nerven und ist es dann soweit, freut man sich über ein gesundes Fohlen, dass steht, trinkt und sich bewegt.
Die Vererbung der Farbe hängt vereinfacht gesagt, am LP Gen (Leopard-Gen). Der Name ist etwas irreführend, das diese Gen nicht zwangläufig nur etwas mit der Tigerscheckung (weiß mit schwarzen oder braunen Punkten) zu tun hat. Es dient mehr oder weniger als Schalter, ob es ein farbiges oder ein uni- farbenes Pferd ergibt. Ein Gen LP/lp reicht aus, um dem Fohlen die typische Farbe zu verpassen. Ist keines vorhanden "lp/lp" ist das Pferd "solid". Trägt ein Elterntier nur ein LP Gen, vererbt es das zu 50%. Das heißt, man hat eine fifty-fifty Chance, dass das Fohlen Tupfen bekommt, wenn der Zuchtpartner kein LP-Gen besitzt. Besitzt das Pferd zwei LP Gene, ist also homozygot, hat das Fohlen ziemlich sicher ein Appaloosamuster.
Das zweite Gen in der Appaloosavererbung nennt sich PATN1. Es hängt mit dem LP Gen zusammen. In Verbindung mit diesem verursacht es, dass sich eine Decke mit Tupfen über den ganzen Körper des Pferdes ausbreitet. Es führt also zur größtmöglichen Ausprägung der Farbmusterung beim Appaloosapferd.
Zudem ist ein Appaloosapferd, dass das LP Gen zweimal trägt, höchstwahrscheinlich nachtblind, da diese Genkombination die Nachtblindheit mit sich bringt. Allerdings ist sie beim Appaloosa sehr schwach ausgeprägt, sodass sie kaum auffällt. Es gibt Gentests, die beschreiben, wie weit das Pferd betroffen ist.
Der 5-Panel Gen Test ist ein Test, der eigentlich bei jedem Zuchtpferd gemacht werden sollte, um die Vererbung der häufigsten Erbkrankheiten zu vermeiden. Dabei handelt es sich um PSSM, GBED, HERDA, HYPP und EMH. Verschiedene Labore bieten allerdings bereits Combipakete an, bei denen weit mehr Erbkrankheiten untersucht werden können. Dabei muss man zwischen rezessivem Erbgang und dominantem Erbgang unterscheiden. Trägt ein Pferd einen rezessiv vererbaren Defekt, so muss der Zuchtpartner Träger des gleichen Defekts sein, damit es beim Fohlen zur Ausprägung kommt. Ist der Erbgang eines Defekts dominant, reicht ein Elterntier aus, diesen Defekt zu vererben, wie es bei PSSM der Fall ist. Solche Tiere haben eigentlich nichts in der Zucht verloren. Nachdem Gentests nicht verpflichtend sind, pfeifen viele Züchter auf die Kontrolle, was eine Zucht nicht unbedingt vereinfacht, da sich schnell was einschleichen kann, was man nicht haben will.
Bei allen eingetragenen Appaloosapferden werden DNA-Abgleiche erstellt. Das heißt, jedes Pferd, dass in die Zucht geht, braucht ein DNA-Profil. Dieses wird im Labor in Amerika angefertigt und gespeichert. Fällt nun ein Fohlen und will man für dieses Fohlen Papiere haben, muss für das Fohlen auch ein DNA-Profil erstellt werden. Das Labor gleicht dann ab, ob Vater und Mutter wirklich die biologischen Eltern des Fohlens sind. Es werden sehr viele Appys rund über den Globus in Amerika eingetragen und um sicherzustellen, dass nicht geschwindelt wird, werden diese Abgleiche gemacht. Man kann also nur den wirklichen Vater und die wirkliche Mutter als Eltern angeben. Viele werden sich denken: Ja, ist eh normal, weiß man doch. Es gibt aber sehr viele Menschen, die das eben nicht wissen, noch nicht mal Ahnung davon haben, dass sowas möglich ist und wirklich glauben, dass man angeben kann, was man will. Nein, so ist es nicht. In der Zucht wird überprüft, ob das, was man angibt, auch wirklich stimmt. Nein, nicht alle Zuchtverbände machen das, persönlich finde ich es aber wichtig, da man ja sicher sein möchte, dass das, was im Papier steht, auch richtig ist.
Unsere Fohlen erhalten alle einen Gencheck auf 15 verschiedene Erbkrankheiten. (Labor Certagen).
Wir machen einen Farbtest, um zu wissen, welche Grundfarbe sie haben (was bei manchen Pferden etwas undurchsichtig ist) und welche Farben sie tragen.
Wir lassen ein separates DNA-Profil erstellen, damit man eines in Händen hat. Die DNA-Profile aus den USA bekommt man im Regelfall nicht ausgehändigt.
Unsere Fohlen bekommen ihre Papiere von der ApHC.
Den Pferdepass können wir erst in Auftragen geben, wenn wir das Papier haben, was leider etwas dauern kann. Allein der Postverkehr aus Amerika zu uns dauert 4 bis 5 Wochen. Bis wir den Test Kit erhalten haben, Haare rübergeschickt und das Papier in Auftrag gegeben haben, dauerts, denn auch die Laboranalysen werden drüben nicht sofort gemacht. Es ist also durchaus normal, dass das Papier nachgeschickt werden muss, wenn man eines unserer Fohlen nach dem Absetzen kauft.
Zudem sind alle unsere Fohlen gechipt, werden aber erst im Alter von einem Jahr geimpft. Entwurmt werden sie regelmäßig.
Wenn du Interesse an einem Appy hast, dann melde dich einfach bei uns. Appaloosapreise variieren. Appys mit starker und schöner Appaloosafärbung sind meist teurer, als Pferde mit wenig Zeichnung oder einfärbige Pferde. Ein einfärbiges Pferd hat nur kein LP Gen, es rüttelt aber nichts an seiner Qualität.
Das Papier trägt den Vermerk "Non charactaristic"
Auch diese Pferde können auf Shows oder in der Zucht eingesetzt werden. Bei der Zucht sollte man aber auf einen Zuchtpartner achten, der ein Doppel LP Genträger ist, um ein färbiges Fohlen zu bekommen.
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